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medizin und pflege

Versorgen und betreuen: dem hilfsbedürftigen Menschen zu einem selbstbestimmten und selbstständigen Leben in Würde verhelfen.

Werdenfelser Weg®

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
(§1 Grundgesetz)

Dies gilt insbesondere, wenn ein Krankheitsfall eintritt.
Kognitive Einschränkungen wie z.B. Demenz führen dazu, dass Menschen nicht mehr für Ihren eigenen Schutz sorgen können oder sich vielleicht sogar selbst schädigen. Es kann die Gefahr eines Sturzes auftreten oder Demente laufen orientierungslos und unruhig durch die Gegend und sind sich der Gefahren oft nicht bewusst.

Wenn der Mensch dann aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wird, weil er ins Krankenhaus muss, führt dies gerade bei Dementen immer wieder zu vermehrter Unruhe, erhöhter Verwirrtheit und manchmal sogar zu Aggressionen. Wenn dies der Fall ist, befürchten sowohl Pflegekräfte als auch Angehörige, Ärzte und Betreuer, die daraus entstehenden weiteren Verletzungen durch Stürze.

Aus dieser Angst heraus kommt es oft dazu, dass die Menschen mit Bauchgurten, Hand– und Fußfesseln angebunden oder mit Medikamenten ruhig gestellt werden.

Das hat für die Betroffenen katastrophale Folgen: Sie sind in ihrer Freiheit stark eingeschränkt, können sich nicht mehr selbstständig bewegen und nicht mehr selbstständig agieren (z.B. trinken, essen, kommunizieren usw.). Die mögliche Verletzungsgefahr durch die Gurte selbst ist erschreckend hoch. Dies führt unweigerlich zu massiver Hilflosigkeit mit noch mehr Aggressionen und Unruhe.

Das ist absolut menschenunwürdig und erniedrigend und für alle Beteiligten (Pflegende, Ärzte und Angehörige ) frustrierend und unbefriedigend, zum Glück aber nur in den seltensten Fällen alternativlos.

Deshalb wollen wir als Krankenhaus, entsprechend unseres Menschenbildes und unserer Grundwerte, durch das Konzept des „Werdenfelser Weg®“ diesen Teufelskreis durchbrechen, indem wir Alternativen zur Fixierung andenken und umsetzen.

Der Werdenfelser Weg ist ein Konzept, das sich darum bemüht, vermeidbare Freiheitsbeschränkungen konsequent zu minimieren und idealerweise zu unterbinden.

Er stützt sich darauf, mit allen Berufsgruppen, die für den Patienten verantwortlich sind, verbleibende Risiken und Ursachen, die zu einer Fixierung führen könnten, gemeinsam abzuschätzen und gemeinsam verantwortungsvolle Einzelfallentscheidungen zu fördern.

Im Vordergrund steht dabei die Optimierung des Kommunikationsprozesses zwischen den einzelnen Professionen und den Angehörigen oder Betreuern. Die Ängste, der Pflegenden und Ärzte, aber auch der Angehörigen, vor etwaigen juristischen Konsequenzen, dürfen nicht die menschlich vertretbaren und pflegefachlich fundierten alternativen Lösungen überlagern.

Wenn alle Beteiligten ein sensibles Gefühl für Menschen mit Demenz und anderen Erkrankungen entwickeln, kann das dazu führen, dass diese Menschen trotz Unruhe und Lauftendenzen nicht fixiert werden müssen.

Daran wollen wir arbeiten!

Ansprechpartnerin

Petra Lauscher

Verfahrensexpertin "Werdenfelser Weg"

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