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medizin und pflege

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Korrektureingriffe bei Achsenfehlstellungen oder Pseudarthrosen nach Knochenbrüchen

Nach Knochenbrüchen kann es zu Achsfehlstellungen oder Pseudarthrosen (Falschgelenkbildungen) kommen.

Diese verbliebenen Achsenfehlstellungen können dann zu einer Fehlfunktion mit vermehrter Belastung der benachbarten Gelenke, Muskeln und Bänder oder der Wirbelsäule führen. Es kann zu ständigen Schmerzen oder zu einem schnellen Verschleiß der Gelenke kommen. Korrigierende Eingriffe mit Durchtrennung des fehlverheilten Knochen und Stabilisierung des hierdurch erzeugten künstlichen Knochenbruchs in der korrekten anatomischen Position sind dann zu empfehlen. Hierdurch kann ein vorzeitiger Gelenkverschleiß verhindert werden. Schmerzen werden in der Regel reduziert, oder sogar ganz beseitigt.

Eine Pseudarthrose ist eine mögliche Komplikation nach einem Knochenbruch. Jeder Bruch benötigt eine gewisse Zeit, um fest zu verheilen. Diese Zeitspanne ist abhängig davon welcher Knochen betroffen ist, vom Alter des Patienten, der Knochenqualität, der Art der Behandlung. Nicht alle Knochen heilen gleich schnell und gut. Bei Kindern gibt es praktisch keine Pseudarthrose. Ein Bruch sollte in der Regel nach 12 bis 16 Wochen fest verheilt sein. Ist nach sechs bis acht Monaten im Röntgenbild immer noch keine feste Verbindung der Knochenbruchenden sichtbar, hat sich eine Pseudarthrose (Falschgelenk) ausgebildet. Der Bruchspalt ist dann mit Bindegewebe ausgefüllt. Manchmal ist dieses Bindegewebe so fest, dass der Patient keine Beschwerden hat und seinen Knochen voll belasten kann. Meist bestehen jedoch unangenehme Schmerzen im Bruchbereich. Die individuelle Behandlung muss dann festgelegt werden. Die Ursache, die zur Entwicklung der Pseudarthrose geführt hat, muss dann festgestellt werden (mangelnde Durchblutung, schlechter Ernährungszustand, Einnahme bestimmter Medikamente, Osteoporose, ungenügende Ruhigstellung).

Auch die Art der Pseudarthrose ist von wesentlicher Bedeutung. Liegt eine sogenannte hypertrophe Pseudarthrose vor (es bildet sich genügend neuer Knochen, der Bruch ist jedoch nicht stabil genug, um in Ruhe zu verheilen), reicht es aus, mit geeigneten konservativen oder operativen Maßnahmen genügend Stabilität und damit Ruhe im Bruchbereich zu erzielen, um den Bruch zur Ausheilung zu bringen.

Meist bildet der Körper jedoch nicht genügend neuen Knochen im Bruchbereich. Hier muss mit geeigneten Verfahren nach Entfernung der Pseudarthrose und entsprechender Stabilisierung die Knochenneubildung angeregt werden. Dies erfolgt häufig durch Anlagerung von eigenem Knochenmark aus dem Beckenknochen an den Bruchspalt.

Am schwierigsten ist die Situation, wenn im Bereich der Pseudarthrose eine Infektion vorliegt. Dann spricht man von einer Infektpseudarthrose. Die Ursache der mangelnden Knochenbruchheilung liegt dann in einer chronischen lokalen Entzündung mit verminderter Durchblutung im Bruchbereich. Hier muss der infizierte Bereich großräumig entfernt werden und die Infektion zur Abheilung gebracht werden. Eine Stabilisierung erfolgt meist mit einem Fixateur externe. Die Behandlung ist in der Regel aufwendig und erfordert mehrere Operationen über einen längeren Zeitraum.

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