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Kaya Erdem

Josefs-Gesellschaft gAG
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gesundheitswesen

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Einmalig im Kreis Düren: Neurologische Akutversorgung von Schlaganfallpatienten mittels Thrombektomie

Katheterbasierte Entfernung von Blutgerinnseln in Hirnschlagadern – technisch und medizinisch auf höchstem Niveau im St. Augustinus-Krankenhaus Düren

Für Patienten mit akuten Schlaganfallsymptomen ist das St. Augustinus-Krankenhaus in Düren-Lendersdorf als akademisches Lehrkrankenhaus der Universitätsklinik Aachen die erste Anlaufstelle im Kreisgebiet Düren.

„Wenn Patienten mit entsprechender Symptomatik in unserer Notfallambulanz eintreffen, muss alles Weitere sehr schnell gehen“, so die neue Chefärztin der Neurologie, Dr. med. Ummehan Ermis. Wenn der Schweregrad und die Art der Beeinträchtigungen festgestellt ist, erfolgt für Schlaganfallpatienten direkt im Anschluss der Transport in die Abteilung für Radiologie. Durch die Computertomographie wird das Hirngewebe, das Hirnwasser und die hirnversorgenden Blutgefäße sichtbar gemacht. In ausgewählten Fällen erfolgt ergänzend eine Kernspintomographie. Wenige Minuten nach dem Eintreffen des Patienten wird mit spezifischen therapeutischen Maßnahmen begonnen. Ist eine drohende dauerhafte Schädigung des Hirngewebes zu erkennen, beginnt noch auf dem Untersuchungstisch die erforderliche Behandlung.

Die sogenannte mechanische Thrombektomie macht es möglich, die den Schlaganfall verursachenden Blutgerinnsel im Bereich der versorgenden Hirngefäße mit speziellen Kathetern sicher und effektiv zu entfernen. Das St. Augustinus-Krankenhaus Düren hat als eines der ersten Zentren außerhalb von Universitätskliniken mit dieser innovativen Behandlungsmethode begonnen.

Renardo Schiffer, Geschäftsführer im St. Augustinus-Krankenhaus: „Durch unsere hohe Expertise bei der Schlaganfallbehandlung, einer erstklassigen medizintechnischen Ausstattung, der ausgefeilten Logistik und sehr guten Kommunikation mit dem Rettungsdienst, erfolgt die Behandlung bei uns direkt vor Ort, was zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgung von Schlaganfallpatienten führt.“ Das Krankenhaus gehört zum Neurovaskulären Netzwerk im Großraum Aachen.

Regelmäßige Trainings und Schulungen sowie spezifische Alarmstrukturen und Kommunikationswege zwischen den beteiligten Kliniken für Neurologie, interventionelle Radiologie und Anästhesiologie sind die Grundlage für einen reibungslosen und schnellen Ablauf bei der Schlaganfallbehandlung.
Dr. med. Ummehan Ermis, Chefärztin der Neurologie, verfügt über langjährige Erfahrung in der neurologischen sowie interdisziplinären Notfall- und Intensivmedizin, die sie im Universitätsklinikum der RWTH Aachen erworben hat. Kai Roeber, Chefarzt der Radiologie, ist zertifizierter Radiologe durch die Deutsche Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR) und verfügt damit über eine Fachqualifikation, die außerhalb der Neuroradiologie selten ist. Dr. med. Markus Huppertz-Thyssen, MHBA, DESAIC, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin und stellv. Ärztlicher Direktor, war leitend tätig in einem großen Neurovaskulären Zentrum (Klinikum Vest, Recklinghausen). Hinzu kommen die gut ausgebildeten Teams der ergänzenden Therapie und Pflege der beteiligten Fachkliniken und Komplementäreinrichtungen wie das Dürener Rehabilitationszentrum mit neurologischer Reha und den Fachdisziplinen Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie für die Nachsorge von Schlaganfallpatienten.

Schlaganfälle sind eine der häufigsten Ursachen für Behinderungen und Todesfälle weltweit. Sie treten auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen ist, entweder aufgrund eines verstopften Blutgefäßes (Ischämischer Schlaganfall) oder einer Blutung im Gehirn (Hämorrhagischer Schlaganfall). In beiden Fällen ist eine schnelle und effektive Behandlung entscheidend, um das Risiko von bleibenden Schäden zu minimieren. Der Grundsatz lautet „time is brain“.
Die Thrombektomie ist eine minimal-invasive Intervention, die darauf abzielt, verstopfte Blutgefäße im Gehirn zu öffnen und den Blutfluss wiederherzustellen. Dieses Verfahren hat sich in den letzten Jahren in großen wissenschaftlichen Studien als äußerst wirksam erwiesen und hat die Behandlungsmöglichkeiten für Schlaganfallpatienten erheblich verbessert. Das bedeutet, dass Patienten eine bessere Chance auf eine vollständige Genesung haben.
Das Verfahren erfordert nur einen kleinen Einstich in die Leistengegend des Patienten, durch den ein Katheter in die Blutgefäße eingeführt wird. Mit Hilfe der bildgebenden Diagnostik wird der Katheter zum Ort des verstopften Gefäßes im Gehirn vorgeschoben. Dort wird das Blutgerinnsel entfernt, und der Blutfluss wird wiederhergestellt.

Die Vorteile der Thrombektomie sind beeindruckend. Die schnelle Wiederherstellung des Blutflusses zum Gehirn minimiert die Schäden und erhöht die Erfolgsaussichten der Behandlung. Dies kann zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität der Patienten führen und die Notwendigkeit langfristiger Rehabilitation verringern.
Ermis, Roeber und Huppertz-Thyssen einhellig: "Die Thrombektomie in unserem Krankenhaus ist eine ganz besondere Behandlungsmethode für eine noch bessere Versorgung unserer Schlaganfallpatienten. Damit verbessern wir die Schlaganfallbehandlung signifikant zum Wohle der Dürener Bevölkerung."
Das St. Augustinus-Krankenhaus Düren hat in der neurologischen Schlaganfallstation schon vor Jahren in modernste medizinische Ausrüstung und die Schulung seines Fachpersonals investiert.

In der Klinik für Neurologie im St. Augustinus-Krankenhaus Düren befindet sich eine Spezialstation für Schlaganfallerkrankte, auch Stroke Unit genannt. Die Fachärzte diagnostizieren hier Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall zügig. Ziel ist immer, drohende Schädigungen des Gehirns abzuwenden bzw. zu verringern und die Folgen des Schlaganfalls zu minimieren.
Aufgrund der kontinuierlichen Überwachung ist eine Früherkennung bei Fortschreiten des Schlaganfalls, bei Wiederauftreten und anderen Komplikationen jederzeit gegeben. Erfahrene Ärzte und Pflegende sind permanent in der Schlaganfall-Einheit für die Behandlung der Patienten im Einsatz. Auf der Stroke Unit im St. Augustinus-Krankenhaus können Patienten zu jeder Zeit aufgenommen werden. Die Vorteile der Schlaganfallstation sind schnelles und effektives Handeln, optimierte Abläufe mit Verkürzung der Zuweisungszeiten, eine rationale Diagnostik, optimierte Therapien mit verbesserten Behandlungsergebnissen wie die systemische Lysetherapie, enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Disziplinen wie Neurologen, Internisten, Neurochirurgen und Radiologen und frühzeitige Einleitung einer längerfristig angelegten Rehabilitation.

Weitere Informationen: Josefs-Gesellschaft gGmbH, Köln
Sämtliche Pressefotos (sofern vorhanden) dieser Pressemeldung stehen dem Empfänger honorarfrei zur Veröffentlichung im Zusammenhang mit diesem Thema zur Verfügung.

Foto (© Kaya Erdem) v.l.: Chefarzt Kai Roeber (Radiologie), Chefärztin Dr. med. Ummehan Ermis (Neurologie) und Chefarzt Dr. med. Markus Huppertz-Thyssen, MHBA, DESAIC (Anästhesie und Intensivmedizin) im Behandlungsraum für Schlaganfallpatienten
Pressetext und Foto zum Download (PDF | 316 kb)
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